Die Alternative zum Reisen

Internationaler Austausch in Zeiten von Corona, geht das überhaupt? Ja, es geht und wie vieles andere im Bereich Schule in diesen Zeiten geht es virtuell.
Schülerinnen und Schüler aus England, Dänemark, Belgien, Finnland, Indien, Südkorea, Frankreich, Polen, den USA, Faröer Inseln und Deutschland, allesamt im Distanzunterricht, trafen sich virtuell an zwei Tagen jeweils am Vor- und Nachmittag eine Schulstunde lang zu einem kleinen Austausch. In kleinen gemischten, jeweils wechselnden Zoom-Gruppen diskutierten sie über das, was sie in Zeiten von Corona bewegt, gaben sich aufmunternde Tipps und ließen auch einfach mal ihrem Frust freien Lauf.
Initiiert wurde das Ganze von der dänischen International School, die ein ähnliches Mini-Projekt im ersten Lockdown mit ihren vielen internationalen Partnern gestaltete. Die LehrerInnen und SchülerInnen dieser Schule übernahmen dann auch die Organisation des Alternative Travelling Project – so der offizielle Name – und erstellten am Ende auch – in Zusammenarbeit mit den virtuellen Gästen – eine Website mit kleinen Podcasts, Videos, Fotos und Statements.
Für die 20 EF- und Q1-Schülerinnen und Schüler der Europaschule Langerwehe, die im Januar 2021 an der Aktion teilnehmen durften, waren die vier virtuellen Austauschtreffen nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern auch die Möglichkeit das zu tun, was Reisen ermöglichen soll: Den eigenen Horizont erweitern und Kontakte zu knüpfen. So waren die Rückmeldungen der Teilnehmer auch durchweg positiv. Einige berichteten von angeregten Diskussionen und auch davon, dass sie zu einer Neubewertung ihrer eigenen Lage gelangten, als sie von Schülern aus anderen Ländern erfuhren, dass diese dort noch viel stärkere Einschränkungen hinnehmen müssen.
Sicherlich kann das virtuelle Reisen nicht alle Erfahrungen ersetzen, die man im Rahmen eines Austausches machen kann. Für die Teilnehmer steht jedoch fest, dass der virtuelle Austausch auf alle Fälle fortgeführt werden soll. Und so plant die dänische Partnerschule bereits das nächste Alternative Reise-Projekt nächstes Jahr im Januar – egal, ob Corona alle Teilnehmer weiter einschränkt oder nicht.