Helsinki im Schnee – der Finnland-Austausch 2018

Unser Finnland-Austausch begann am 17. Januar 2018. Wir trafen uns schon sehr früh am Düsseldorfer Flughafen, um von dort aus zunächst nach Amsterdam zu fliegen. Schon die Anfahrt zum Flughafen war abenteuerlich, da genau zu dieser Zeit heftiger Schneefall einsetzte.
Unser Flugzeug musste dann auch vor dem Start enteist werden und brachte uns zunächst nach Amsterdam, von wo aus wir dann in die Hauptstadt Finnlands, Helsinki, geflogen sind. Wir hatten wirklich großes Glück, dass die Reise überhaupt stattfinden konnte, denn direkt nach uns cancelte die Fluglinie alle weiteren Flüge aufgrund des heftigen Schneefalls.
In Folge des frühzeitigen Fluges waren wir bereits am frühen Nachmittag bei unseren Gastfamilien. Dort hatten wir dann in aller Ruhe Zeit zum Kennenlernen und dazu, unsere persönlichen, typisch deutschen Geschenkezu überreichen.
Unseren Austausch haben wir am Gymnasiat Svenska Normallyceum, einer bilingualen Schule verbracht. Die Schule, in der nur die Oberstufe unterrichtet wird, liegt in Helsinki, der Hauptstadt Finnlands. Sie ist jedoch eine schwedisch-finnische Schule, an der die Schüler die meiste Zeit mit den Lehrern schwedisch sprechen.

Am darauf folgenden Tag versammelten wir uns in der Schule unserer Austauschschüler. In der ersten Stunde ging jeder mit in den Unterricht seines Austauschschülers, wo wir den finnischen Unterricht in verschiedenen Fächern wie Mathematik, Englisch, Chemie, Psychologie und Geographie kennenlernen konnten. Anschließend fuhren wir ohne die finnischen Schüler in die naheliegende Stadt „Espoo“, von wo aus wir in einen Bus zum Nationalpark Nuuksio umstiegen. Der Bus fuhr die gesamte restliche Strecke mit erstaunlicher Geschwindigkeit über vollständig zugeschneite Straßen. Im Nationalpark angekommen, machten wir uns zu einer aufregenden Schneeschuh-Wanderung auf.
Die Naturlandschaft von Nuuksiolud uns auf eine weite und offene Landschaft ein, die uns eine Entdeckungsreise ermöglichte. Wer möchte nicht gerne als Erster eine Spur in das scheinbar unendliche, glitzernde Weiß ziehen und abseits der Winterwanderwege den Alltag abschütteln? Und viele von uns haben daran Gefallen gefunden, den leichten Schnee auf sich fallenzulassen, währendsie die dick verschneiten Bäume schüttelten. Dieses Erlebnis war sowohl für uns Schüler als auch für die Lehrer ein unfassbarer Moment.
Um uns nach dieser anstrengenden Unternehmung zu erholen, wurde ein gemütliches Beisammensein am Lagerfeuer in einer Rauchhütte organisiert, wobei wir Glögg, (alkoholfreien Glühwein) und typische finnische Ingwerkekse bekommen haben. Nach dem anstrengenden Ausflug haben wir noch das Nationalpark-Zentrum besucht. Dort haben wir viel über Finnlands Natur und die Tierwelt erfahren: Finnland hat über 40 Nationalparks, in denen man dieschöne Natur Finnlands genießen und die Artenvielfalt entdecken kann.
Am Abend wurde in der schwedischen Schuleder sogenannte„Winterball“, gefeiert. Dort haben wir viel gegessen und getrunken. Später führten die Schüler uns dort ihren selbst erlernten Tanz vor und präsentierten ihre musikalischen Talente.
Am Morgen nach dem Ball begrüßte uns der stellvertretende Schulleiter, der uns über das SchulsystemFinnlands aufklärte. Dabei ist uns aufgefallen, dass das finnische Schulsystem unserem deutschenSchulsystem sehr ähnelt. Am Ende des Vortrags konnten wir noch einige Fragen stellen. Danach hatten wir eine informative Sightseeingtour in Helsinki, in der uns viel über die finnische Kultur und Geschichte berichtet wurde. Dabei haben wir auch die verschiedenen Religionen und Sportarten der Finnen kennen gelernt und uns die größte orthodoxe KathedraleWesteuropas angeschaut.
Am Wochenende hatte jeder von uns verschiedene Möglichkeiten etwas mit seiner Gastfamilie zu unternehmen. Viele gingen Skifahren oder Schlittschuhfahren, was ein tolles Erlebnis war. Freitag Abend trafen sich auch viele der deutschen und schwedischen Austauschschüler in einer Bowling-Bahn und amüsierten sich dort gemeinsam.
Am vorletzten Tag haben wir deutschen Schüler unsere jeweiligen Austauschschüler morgensnoch einmalin den Unterricht begleitet.Schließlich haben wir uns zu Fuß auf den Weg gemacht, um am Hafen die Fähre zu nehmen, mit der wir auf die Festungsinsel „Suomenlinna“ gefahren sind. Dort haben wir viele dunkle Höhlen und die Kasematten besichtigt und sind auf den höchsten Punkt der Insel gestiegen, von wo aus man auf die enge Einfahrt zum Hafen Helsinkis blicken kann, die von der Festung gesichert wird. Dieser Tag war der kälteste von allen und die Landschaft war tief verschneit.Sogar das Meer zeigte erste Eisschollen.

Den letzten Abend konnten wir selbstständig mit unseren Gastgebern gestalten. Einige von uns haben sich getroffen, um noch einmal zusammen ein typisches finnisches Essen zu kochen. Dabei haben auch wir Deutschen den Finnen das ein oder andere typisch deutsche Essen auf den Tisch gebracht.
Am Dienstag Morgen sind wir deutschen Schüler dann noch einmal in ein typisch finnisches Café gegangen, bevor wir uns auf die Heimreise gemacht haben. Der Flug von Helsinki nach Amsterdam verlief, obwohl der Flughafen sich als weiße Winterlandschaft präsentierte, ohne Zwischenfälle und der letzte Flug von Amsterdam nach Düsseldorf verschönerte uns die Ankunft in der Heimat mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.

Die herzliche Aufnahme in den finnischen Gastfamilien hat uns sehr imponiert und die Gastgeber haben uns der finnischen Kultur durch viele Einblicke ein Stück näher gebracht. In Folge dessenwar es für uns alle eine unvergessliche Reise, an die wir uns immer wieder gerne erinnern werden.

Text: Jasmin Plazinski und Celia Schoenen, Q1

Eindrücke von der Reise