„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen…“

Am 24.4.2023 fand in der Aula eine Lesung des bekannten Schauspielers Roman Knižka in Kooperation mit der F. Victor Rolff-Stiftung statt. Die Lesung wurde musikalisch durch das Bläserquintett „Opus 45“, welches sich aus Musiker:innen der Hamburgischen Staatsoper, der NDR Radiophilharmonie Hannover und des Beethoven Orchesters Bonn zusammensetzt, begleitet.

Der Titel „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen“ geht zurück auf ein Zitat des italienischen Schriftstellers und Auschwitz-Überlebenden Primo Levi und soll eine Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland anregen und ermöglichen. Schlaglichtartig beleuchtet das Programm einschneidende Ereignisse in der Entwicklung der extremen Rechten seit der Gründung der Bundesrepublik, unter anderem die Schändung der Kölner Synagoge im Jahr 1959, das Attentat auf Rudi Dutschke, das Oktoberfestattentat in München, die Pogrome von Solingen und Rostock, die rechtsextremen Terrorakte des NSU, den Mord an Walter Lübcke, der versuchte Massenmord an Juden am Versöhnungstag (Jom Kippur) in Halle/Saale. Zu Gehör kamen harte Fakten in Form von Reportagen, Stimmen von Opfern rechter Gewalt sowie das Zeugnis einer Neonazi-Aussteigerin. Der musikalische Kommentar bezieht auch die Zeit des Nationalsozialismus mit ein. Die gespielten Werke stammen von Paul Hindemith, Pavel Haas und György Ligeti, drei Komponisten, die allesamt Opfer des nationalsozialistischen Terrors wurden und diesen zum Teil nicht überlebt haben.

Mit der Darbietung möchten die Organisatoren und Mitwirkenden die wichtige Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus auch außerunterrichtlich anregen und aufzeigen, dass man die Augen vor dem rechten Terror der Gegenwart nicht verschließen darf. An der Veranstaltung, in deren Anschluss eine kurze Fragerunde stattfand, nahmen alle Schüler:innen der EF und Q1 teil.